Schüler verletzt: Nach Messerangriff in Wuppertal – Anklage gegen 17-Jährigen
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Todesursache muss sicher ermittelt werden

Die rot-grüne Landesregierung will künftig in Modellversuchen stichprobenartig eine zweite Leichenschau möglich machen. Kriminalisten haben die bisher gültigen Standards seit vielen Jahren als unzureichend kritisiert. Sie bemängeln, dass zum Beispiel bei alten Patienten, denen ein Herzleiden zu schaffen machte, vorschnell ein natürlicher Tod attestiert werde, um lästige Formalitäten zu vermeiden.

Der Vorstoß der Landesregierung ist nun ein erster, maßvoller Schritt, um die Qualität der Leichenschau zu verbessern. Die punktuellen Nachuntersuchungen schärfen zunächst vor allem das Bewusstsein für eine gründliche Untersuchung. Die Klärung der Frage, ob ein Mensch, der tot in seiner Badewanne aufgefunden wurde, an einem Herzschlag gestorben ist oder womöglich durch eine undichte Gasleitung vergiftet wurde, ist schließlich nicht nur für Angehörige, sondern auch für den Nachmieter von Bedeutung. Die Aussagen zur Todesursache sollten also so sicher wie möglich sein. Das heißt nicht, dass jede Leiche obduziert werden muss. Die Deutsche Gesellschaft für Rechtsmedizin fordert eine verpflichtende Fortbildung zur Leichenschau für alle Ärzte. So könnten grobe Fehleinschätzungen vermieden werden.

(RP)
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