Berlin Innenminister: Terrorgefahr in Deutschland ist "abstrakt hoch"

Berlin · Seit Monaten warnen Politiker und Sicherheitsexperten vor der Gefahr islamistischer Anschläge in Europa. Mit dem Anschlag auf die Redaktion des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Paris ist das jetzt eingetreten. Ist die Gefahr eines solchen Anschlages auch in Deutschland aktuell? Das Bundesinnenministerium erklärte, die Gefährdungslage bleibe abstrakt hoch. Hinweise über eine konkrete Gefahr in der Bundesrepublik lägen aber nicht vor.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) äußerte seine Bestürzung über den Anschlag. Er versicherte, dass für Deutschland derzeit keine gesteigerte Anschlagsgefahr besteht. "Die Lage ist ernst, und es gibt Grund zur Vorsorge, aber nicht zur Panik", sagte de Maizière. Für eine Entscheidung über zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen in Deutschland sei es noch zu früh. Nach Angaben des NRW-Innenministers Ralf Jäger (SPD) seien die Sicherheitsbehörden sensibilisiert und besonders wachsam. Mit Bund und Ländern werde an diesem Donnerstag besprochen, ob die Sicherheitsmaßnahmen ausreichten. "Wir nehmen die Gefährdungslage sehr ernst. Solche Anschläge können auch in Deutschland geschehen", sagte Jäger. Es gebe jedoch hierzulande keine konkreten Hinweise auf bevorstehende Anschläge.

"Die nordrhein-westfälische Polizei führt bereits seit längerem intensive Maßnahmen an gefährdeten Objekten und bei Großveranstaltungen durch", erklärte der Innenminister. "Immer wenn es erforderlich ist, werden diese Sicherheitsmaßnahmen sofort verstärkt." Der Bundesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK) André Schulz erklärte: "Die Tat heute hat aber wieder gezeigt, dass es keinen 100-prozentigen Schutz vor Anschlägen gibt."

(haka)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort