Solingen Terroristen-Sparbuch bei Salafisten-Razzia entdeckt

Solingen · Bei der Durchsuchung der von Salafisten betriebenen Millatu-Ibrahim-Moschee in Solingen sind persönliche Gegenstände des islamistischen Terroristen Fritz Gelowicz entdeckt worden. Das berichtet der "Spiegel" in seiner neuesten Ausgabe. Gelowicz war als Rädelsführer der sogenannten Sauerland-Gruppe vom Düsseldorfer Oberlandesgericht zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht befand ihn für schuldig, federführend schwere Terroranschläge in Deutschland geplant zu haben.

In der Moschee hatten die Fahnder offenbar am vergangenen Donnerstag eine Geldkassette mit persönlichen Dingen des Terroristen sichergestellt. Es handele sich unter anderem um ein entwertetes Sparbuch und Kontoauszüge. Nun prüften die Ermittler Verbindungen der radikal-islamischen Salafisten zu der vor fünf Jahren im Sauerland aufgeflogenen Terrorzelle.

Bei der Schwerpunt-Razzia gegen Salafisten im Bundesgebiet wurden am Donnerstag allein in Nordrhein-Westfalen insgesamt 30 Räume in elf Städten durchsucht. Dabei wurden kistenweise Beweismaterial, darunter Videos, Laptops, Handys und Bücher sicher gestellt. Zugleich verbot Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) die Gruppierung "Millatu Ibrahim", die ihr Zentrum in der gleichnamigen Moschee in Solingen unterhielt. Die Stadt im Bergischen Land gilt seit einiger Zeit als Hochburg der Salafisten. Anhänger der Gruppe hatten bei einer gewalttätigen Demonstration in Bonn zwei Polizisten mit Messerstichen gefährlich verletzt.

(RP)
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