Berlin/Manila Terrorgruppe Abu Sayyaf ermordet deutsche Geisel

Berlin/Manila · Die Bundesregierung hat die Hinrichtung einer deutschen Geisel auf den Philippinen bestätigt und als barbarischen Terrorakt verurteilt. "Nach Wochen der Sorge haben wir jetzt traurige Gewissheit", erklärte gestern Regierungssprecher Steffen Seibert. Bundeskanzlerin Angela Merkel verurteile die "abscheuliche Tat", die ein weiteres Mal zeige, wie gewissenlos und unmenschlich die Terroristen vorgingen.

Ein Berater des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte sagte: "Wir alle haben unser Bestes versucht. Aber ohne Erfolg." Bereits am Sonntag gab es Hinweise auf die Hinrichtung der deutschen Geisel.

Die Terrorgruppe Abu Sayyaf hatte gestern ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung des 70 Jahre alten Mannes zeigt. Er war Anfang November entführt worden, als er zusammen mit seiner Lebensgefährtin in den Gewässern zwischen den Philippinen und Malaysia unterwegs war. Die 59 Jahre alte Frau wurde bei dem Überfall erschossen.

Die Terrorgruppe Abu Sayyaf, die für die Autonomie von der Zentralregierung in Manila kämpft, finanziert sich hauptsächlich mit Entführungen. Mehrfach hatte sie auch schon Deutsche in ihrer Gewalt. Die Terroristen hatten mit der Ermordung des Mannes gedroht, falls nicht bis Sonntag 8 Uhr MEZ ein Lösegeld von 30 Millionen philippinischen Pesos (rund 570.000 Euro) bezahlt werde.

(dpa)
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