Jemen: Diskussion über Verhörpraktiken Terror-Debatte führt zu Prügelei in Parlament

Sanaa/Kairo (rpo). Das Thema war, so scheint's, ein rotes Tuch. Bei einer Debatte über die mehr als 100 im Jemen inhaftierten mutmaßlichen El- Kaida-Angehörigen ist es im jemenitischen Parlament zu einer handfesten Prügelei gekommen.

Wie die arabische Tageszeitung "Al-Hayat" am Mittwoch berichtete, sprang der stellvertretende Parlamentspräsident auf und schlug einen Abgeordneten, der lautstark darauf bestand, einen Bericht über die Lage der inhaftieren Terror-Verdächtigen öffentlich zu verlesen. Die Kontrahenten wurden schließlich von anderen Parlamentariern getrennt.

Einige Abgeordnete sprachen nach der Sitzung von illegalen Praktiken bei den Verhören der mutmaßlichen Terroristen. Es werde psychischer Druck auf die Männer ausgeübt, hieß es. Amerikanische Ermittler seien an den Befragungen nur indirekt beteiligt. Sie übermittelten den jemenitischen Geheimdienstmitarbeitern Fragen, die diese dann den Häftlingen stellten. In den vergangenen Wochen hatte es mehrfach Spekulationen über mögliche Geheimoperationen amerikanischer Spezialkräfte im Jemen zur Festnahme flüchtiger El- Kaida-Mitglieder gegeben, die seit Monaten gesucht werden.

(RPO Archiv)
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