Täglicher Kampf gegen Krebs

Trotz aller Therapie-Erfolge wird Krebs auch in vielen Jahren noch zu den Haupttodesursachen gehören. Die staatlichen Krebsexperten setzen auf eine klare Strategie: Früherkennung, Früherkennung, Früherkennung. Das klingt plausibel: Wenn ein Tumor früh gefunden wird, ist er leichter zu behandeln. Denn der Schrecken des Krebs kommt meist später, oft durch die Metastasen – dann, wenn der Krebs anderes Gewebe zerstört. Die Früherkennung führt für den noch gesunden Patienten aber zu einem neuen, ungewohnten Problem: Soll man sich bereits therapieren lassen, auch wenn noch keine Krankheit ausgebrochen ist? Diese Frage kann nur in intensiver Beratung mit dem Arzt beantwortet werden.

Trotzdem ist Früherkennung wichtig und muss gefördert werden. Es ist aber zu einfach, den Kampf gegen Krebs auf Ärzte und Krankenkassen abzuwälzen. Wir neigen dazu, das Entstehen von Krebs den schädlichen Einflüssen der Umwelt zuzuschreiben. Das stimmt nur begrenzt: Wenig Obst und Gemüse, viel Fleisch, Tabak und Alkohol, Bewegungsmangel und Übergewicht, hohe UV-Strahlung sorgen für mehr Krebskranke als die Umwelt. Wer diese Dinge vermeidet, verringert sein Krebs-Risiko und ganz nebenbei auch das für andere Krankheiten. Wer nur auf Früherkennung setzt, handelt nach der Maxime: Ich lebe, wie ich will, der Arzt wird's schon richten.

(RP)
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