Syrische Rebellen greifen Vorort von Damaskus an

Damaskus (RP) Die Gefechte zwischen Aufständischen und syrischen Sicherheitskräften erreichen inzwischen auch die Hauptstadt Damaskus. Nach Informationen von Menschenrechtlern griffen die Rebellen den Vorort Duma an. Heftige Kämpfe hielten bis spät in die Nacht zu gestern an, sagten Aktivisten. Duma ist das Zentrum des Protests in der seit zehn Monaten anhaltenden Revolte gegen den syrischen Präsidenten Baschar al Assad.

Der Vorsitzende des Syrischen Observatoriums für Menschenrechte, Rami Abdul-Rahman, sagte, die Truppen hätten Duma am frühen Morgen verlassen. Informationen über Opfer lägen ihm nicht vor. Allerdings hätten Soldaten an einem Kontrollposten einen vorbeigehenden Mann erschossen, sagte er. Der Aktivist Mustafa Osso bestätigte den Rückzug aus Duma.

Die Arabische Liga will die syrische Führung auffordern, eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden und Neuwahlen vorzubereiten. Das verlautete gestern während einer Sitzung von Außenministern der Liga-Staaten in Kairo. Die Liga kündigte zudem an, ihre Beobachtermission um einen Monat zu verlängern. Auch solle die Zahl der Beobachter erhöht werden und diese ein Training durch die Vereinten Nationen erhalten.

Die Mission, die das Blutvergießen in Syrien beenden sollte, war angesichts der anhaltenden Gewalt in die Kritik geraten. Viele Aktivisten sprachen sich für eine Entsendung internationaler Truppen oder für einen Militäreinsatz ähnlich wie in Libyen aus.

Derweil kamen auch am Wochenende zahlreiche Menschen in Syrien bei Kämpfen ums Leben. Bei einem Angriff auf einen Gefangenentransport im Nordwesten des Landes wurden nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Sana mindestens 14 Menschen getötet. Das Polizeifahrzeug sei auf einer Schnellstraße von vier Sprengsätzen getroffen worden, hieß es. "Terroristen" hätten im Anschluss auch einen Krankenwagen angegriffen.

(RP)
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