Syrien holt Putin ein

Der russische Botschafter wird mitten in Ankara erschossen. In einem Land, das sich seit dem Sommer im Ausnahmezustand befindet, wo drastische Sicherheitsvorkehrungen gelten, die höchste Terrorwarnstufe.

Es stimmt, gegen Anschläge gibt es trotz aller Vorkehrungen keinen absoluten Schutz.
Gleichwohl wirft der Mord an dem Diplomaten die Frage auf, wie weit die Regierung von Präsident Erdogan die Lage im Land noch kontrolliert. Während die Bedrohung durch Terrorakte hoch ist wie nie, hat Erdogan durch eine Hexenjagd gegen angebliche Putschisten und Anhänger des Predigers Gülen seine Verwaltung, die Armee und den Sicherheitsapparat geschwächt. Die Türkei ist verwundbar wie nie.
Noch ist nicht gesichert, ob der Anschlag die Tat eines Islamisten war, aber es weist alles darauf hin. Damit handelte es sich vermutlich um einen Racheakt für Russlands Beteiligung am Syrienkrieg. Lange sah es so aus, als hielten sich die Kosten des Syrien-Abenteuers für Putin in Grenzen. Nun könnte der Terror auch Russland erreichen.

(RP)
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