Persönlich Sven Lau . . . bleibt im Gefängnis

Die Beschwerde des Mönchengladbacher Salafistenpredigers Sven Lau (35) ist gescheitert. Nach einem Beschluss des Bundesgerichtshofs bleibt der unter Terrorverdacht stehende, ehemalige Feuerwehrmann in Untersuchungshaft. Er soll nach Ausbruch des Syrienkrieges Glaubensbrüder gezielt dazu motiviert haben, sich an den Kampfaktionen im Krisengebiet zu beteiligen. Laut Bundesgerichtshof war er eine Anlaufstelle für Kampf- und Ausreisewillige - insbesondere aus der salafistischen Szene in Mönchengladbach. Junge Männer und Frauen sollten für den Dschihad angeworben werden.

Tatsächlich kommen einige Syrienkämpfer aus der Stadt, in der Sven Lau in einer katholischen Familie geboren wurde. Vier Salafisten aus Mönchengladbach wurden bereits wegen Terrorverdachts festgenommen, zwei junge Frauen stehen aus dem gleichen Grund auf der Fahndungsliste der Türkei. Szene-Kenner gehen davon aus, dass sie alle Verbindung zu Lau hatten.

Sven Lau konvertierte 1999 zum Islam und gründete 2005 eine Moschee in Mönchengladbach, in der auch der bekannte Hassprediger Pierre Vogel häufig auftrat. Weil dort auf deutsch gepredigt wurde, bildete sich eine zunehmende Schar junger Muslime um den 35-Jährigen. Ein Gutachter spricht Lau wegen seiner emotionalen Rhetorik "eine hohe suggestive Wirkung" zu. In seinen Internet-Botschaften wirkt der Salafistenprediger eher sanft, fast schon weinerlich. Für die Richter am Bundesgerichtshof ist der Mann gefährlich, und deshalb bleibt er in Haft. Da er im Falle seiner Verurteilung mit einer erheblichen Freiheitsstrafe zu rechnen habe, bestehe Fluchtgefahr, heißt es im Beschluss des Bundesgerichtshofes.

Dass Sven Lau verheiratet ist und fünf Kinder hat, ändere an der Gefahr seines Untertauchens nichts. Einem Ausreiseverbot hat sich Sven Lau auch in der Vergangenheit schon mehrfach widersetzt.

Gabi Peters

(RP)
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