Welche Städte gibt es in Südtirol?
Die Landeshauptstadt Bozen liegt am Zusammenfluss von Eisack und Etsch auf ca. 250 m Meereshöhe und ist mit über 100.000 Einwohnern die einwohnerreichste Stadt Südtirols. Der historische Touristenort Meran ist mit rund 40.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Südtirols und liegt im Etschtal. Die mit 20.000 Einwohnern drittgrößte Stadt ist die Domstadt Brixen. Sie ist der Hauptort des Eisacktals und eine der ältesten Städte Tirols.
Welche Sprache spricht man in Südtirol?
Eine große Besonderheit ist die Mehrsprachigkeit in Südtirol ist, denn hier leben gleich drei Sprachgruppen auf engstem Raum zusammen. Mehr als drei Viertel sprechen hauptsächlich deutsch, knapp ein Viertel erlernt Italienisch als Muttersprache. Eine Minderheit aus knapp 4% der Landesbevölkerung spricht Ladinisch. Dieser Anteil lebt hauptsächlich in den Tälern der Dolomiten. Amtlich gesehen gehören italienisch und deutsch zu den offiziellen Landessprachen Südtirols.
Wie wurde Südtirol italienisch?
- Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im Jahre 1919 wurden die Landesgrenzen neu vergeben. So wurde Tirol zu Österreich und Südtirol zu Italien zugewiesen. Mit der Machtergreifung des Diktators Benito Mussolini 1922 begann eine regelrechte „zwangs-italianisierung“. Deutsche Orts- und Städtenamen werden übersetzt. Im alltäglichen Leben wird die deutsche Sprache regelrecht verbannt.
- Mitte der 1930er Jahre begann nach Verhandlungen mit dem nationalsozialistischen Regime die "Majorisierung": Durch die massenweise Ansiedlung von Italienern sollen die Südtiroler zur Minderheit in ihrer Heimat gemacht werden.
- Mit dem Ende des Krieges wurde Südtirol bereits 1946 dem Autonomiestatus zugebilligt. Die italienische Regierung setzte diesen jedoch nicht um. Es kam zum regionalen Terrorismus und bewaffnetem Widerstand gegen die italienische Regierung.
- Im Jahre 1972 wurde das Autonomieabkommen für Südtirol schlussendlich ratifiziert.
Sehenswürdigkeiten in Südtirol
- Südtirols Hauptstadt Bozen: Das Wahrzeichen Bozens ist die 1000 Jahre alte Laubengasse mit ihren Bauten aus der Epoche der späten Gotik. Die Straße diente einst als Trennung der Altstadt von Osten nach Westen - heute laden hier exklusive Boutiquen und Feinkostgeschäfte mit authentischen regionalen Spezialitäten sowie Cafés und Restaurants zum Flanieren, Shoppen und Entspannen ein.
- Archäologiemuseum in Bozen: Ötzi – der über 5300 Jahre alte Mann aus dem Eis. Er ist die wohl bekannteste Persönlichkeit Südtirols. 1991 wurde die Gletschermumie in den Ötztaler Alpen gefunden, seit 1998 ist sie in Bozen zu besichtigen. Erschreckend nah ist die Mumie samt Kleidung, Ausrüstung und einem vollständig erhaltenen Kupferbeil zu besichtigen.
- Die Drei Zinnen: Die drei Zinnen ragen im Naturpark Drei Zinnen in den Dolomiten förmlich um die Wette: Der Kleine Zinne (2.857m), der Westliche Zinne (2.973m) und der Große Zinne (2.999m). Seit ihrer Erstbesteigung im Jahr 1869 zählen die Gipfel unter Kletterfans zu den beliebtesten Herausforderungen in den Alpen. Besonders begehrt bei den Sommer-Touristen die Dreizinnenhütte.
- Kalterer See: In der Sommersaison erweist sich der Kalterer See als willkommene Abkühlung - Südlich des Weindorfs Kaltern erreicht der größte See Südtirols eine Wassertemperatur von bis zu 28 Grad. Damit ist er der wärmste See der gesamten Alpen. Das machen sich Wassersportfans zu Nutze, denn hier kann man ausgiebig Segeln und Windsurfen. Aber auch Wanderer kommen auf Ihre Kosten: Ein rund acht Kilometer langer Wanderweg führt einmal um den See.
- Nationalpark Stilfser Joch: Mit über 1.300km² gehört der Nationalpark Stilfser Joch im Vinschgau zu dem größten in Europa. Gletscher, Felsen, wildes Gewässer und Wälder prägen das Bild dieser atemberaubenden Hochgebirgsregion, die zweifellos zu den Gegenden Südtirols zählt. Vier Nationalparkhäuser erzählen vom Leben in der Alpenregion.
- Schloss Tirol – die Residenz der Landesfürsten: Hoch über Meran thront Schloss Tirol, das dem Land Tirol im 13. Jahrhundert seinen Namen gab. Die um das Jahr 1100 errichtete Ringmauer gehört zu den ältesten erhaltenen Burgmauern Europas. Das Schloss zählt zudem zu den größten Burganlagen im Meraner Land und gehört zu den bedeutendsten Südtiroler Sehenswürdigkeiten.
Typische Gerichte in Tirol
- Speck: Der Speck ist inzwischen zu einem der bedeutendsten Symbole der kulinarischen Kultur geworden. Das Herstellungsverfahren ist EU-geschützt und behält durch strenge Qualitätskontrollen den unvergleichlichen Geschmack. Am 3. Wochenende im Mai können Sie jedes Jahr das Südtiroler Speckfest in Bozen miterleben.
- Wein: Mit seinen erlesenen Qualitätsweinen zählt Südtirol zu den führenden Weinregionen Italiens. Trotz des vergleichbar kleinen Anbaugebietes wird die Region mit 20 eigenen Weinsorten international mit hoher Anerkennung begegnet. Vor allem der Weißwein gilt als die beste Auslese Italiens.
- Apfelanbau: Das Apfelland Südtirol - Südtirol ist das größte zusammenhängende Apfelanbaugebiet Europas. Über 10 Prozent der europäischen Apfelernte stammen von hier. Statistisch gesehen ist also jeder dritte in Europa produzierte Bioapfel aus Südtirol. Als Besucher lohnt sich jedoch nicht nur eine Kostprobe, sondern in jedem Fall auch die Sicht über die Obstwiesen im Meranerland und im Süden Südtirols, die die Landschaft im Frühjahr zu einem wahren Blütenwunder werden lassen.
- Törggelen: Das Törggelen kommt aus der Weinernte und meint eigentlich das traditionelle Herstellverfahren des Weins. Nach der Weintraubenernte zogen die Südtiroler zu Fuß von einem Weinbauern zum anderen, um den jungen Wein der anderen zu verkosten. Die Törggelezeit erstreckt sich traditionsgemäß von Anfang Oktober bis Ende November.