Berlin Suche nach Endlager für Atommüll beginnt von vorn

Berlin · Bund und Länder haben sich auf eine neue, bundesweite Suche nach einem Atommüll-Endlager geeinigt. Der über 30 Jahre lang favorisierte Salzstock Gorleben ist nur noch eine der Alternativen. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) sprach nach einem Spitzentreffen von Bund und Ländern von der Chance, die letzten strittigen Punkte in einem parteiübergreifenden Konsens zu lösen. Bis Ende April oder Anfang Mai soll ein entsprechendes Endlagersuchgesetz im Bundestag eingebracht werden. Als erster Schritt wird eine 24-köpfige Bund-Länder-Kommission ins Leben gerufen. Davon stellen Bund und Länder zwölf Mitglieder; weitere zwölf Vertreter stellt die Zivilgesellschaft – Gewerkschaften, Kirchen und Wissenschaft.

Trotz möglicher Mehrkosten unterstützen die beiden größten deutschen Energiekonzerne Eon und RWE den neuen Anlauf der Politik für die Suche nach einem Atommüll-Endlager. "Wir begrüßen ausdrücklich, dass nun eine politische Lösung gefunden werden soll", sagte ein Eon-Sprecher. Der Konzern sehe es dabei positiv, dass auch der bereits aufwendig erkundete Standort Gorleben weiter im Verfahren bleibe.

Deutschlands Atomkonzerne Eon, Vattenfall, RWE und EnBW haben bereits 1,6 Milliarden in die Erkundung des Salzstocks in Gorleben gesteckt, für dessen Untauglichkeit sie keine klaren Belege sehen. Atomkraftgegner forderten dagegen ein sofortiges Aus für Gorleben.

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(jam)
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