Bildungsminister will dagegen kämpfen Studie: Ein Drittel der Brandenbuger Jugendlichen antisemitisch

Potsdam (dpa). Fast ein Drittel der Brandenburger Jugendlichen hat nach einer Studie der Universität Potsdam eine antisemitische Einstellung. Dabei hätten die meisten jungen Leute noch nie Kontakt mit Juden gehabt, berichtete der Direktor des Instituts für angewandte Jugendforschung, Dietmar Sturzbecher, am Mittwochabend bei der Vorstellung der Studie in Potsdam. Der Antisemitismus sei ein Ausdruck allgemeiner Ablehnung von Fremdem und einer Ignoranz menschlicher Werte.

Für die Studie hatte Sturzbecher gemeinsam mit dem Nürnberger Psychologen Ronald Freytag 4 500 Jugendliche aus Brandenburg und Nordrhein-Westfalen befragt. Dabei habe sich gezeigt, dass in Brandenburg etwa doppelt so viele Jugendliche antisemitische Einstellungen haben wie in Nordrhein-Westfalen. Die Studie wurde in einem Buch der Brandenburger Landeszentrale für politische Bildung über Antisemitismus veröffentlicht.

Brandenburgs Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) will das Buch allen Schulen im Land zur Verfügung stellen. Er sagte: "Solange es Antisemitismus gibt, müssen wir ihn bekämpfen und zurückdrängen."

(RPO Archiv)
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