Streit um Erdgas

Der Streit um die Erdgas-Förderung in Nordrhein-Westfalen hat nun alle Zutaten, um zu einem Streit wie um Stuttgart 21 zu werden. Hier ein Konzern, der mit Rohstoffen aus NRW-Boden ein Milliarden-Geschäft machen will und als amerikanischer Öl-Multi mit langem Umweltsünden-Register vielen per se verdächtig ist. Dort Bürger, denen die neuartige Gasförderung in ihrer Nachbarschaft unheimlich ist und die Politiker gefunden haben, die ihre Abwehr unterstützen. In Stuttgart, Datteln und bei der CO-Pipeline ließ sich studieren, wie leicht sich politisches Kapital aus Ängsten schlagen lässt.

Klar ist: Natürlich investiert Exxon nur, wenn das Geschäft Gewinn verspricht. Das ist das Ziel von Unternehmen in der Marktwirtschaft. Und natürlich muss sich auch ein US-Konzern an deutsche Umweltgesetze halten. In diesem Sinne offen hat sich erfreulicherweise das NRW-Wirtschaftsministerium positioniert. Dass (grüne) Aktivisten nun Horrorgemälde von der drohenden Vergiftung des Trinkwassers zeichnen, für die es laut Geologen keinen Anlass gibt, war absehbar. Richtig bleibt trotzdem: Man kann nicht gegen Atomkraft, Gasförderung, Kohlekraftwerke und das Windrad nebenan sein und dennoch günstigen Strom haben wollen.

(RP)
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