Christian Ude kündigte Rückzug aus Führungsebene an Streit in der Bayern-SPD eskaliert

München/Berlin (rpo). Die schweren Verluste der bayerischen SPD bei der Bundestagswahl führen zu einem heftigen parteiinternen Streit. Christian Ude, Münchens Oberbürgermeister, kündigte seinen Rückzug aus der Führungsebene an und warf seinem Landesverband mangelnde Berücksichtigung seiner Vorschläge vor.

Der frühere SPD-Bundesfraktionschef Ludwig Stiegler kritisierte das wiederum als "Sturm im Wasserglas München". "Das interessiert uns im Rest Bayerns überhaupt nicht", sagte der Oberpfälzer Abgeordnete.

Auslöser des Streits ist, dass bei der Listenaufstellung für die Bundestagswahl im Dezember 2001 mehrere Nachwuchstalente der Münchner SPD auf aussichtslosen Plätzen gelandet waren. Ude warf dem Landesverband vor, dass die Bayern-SPD sich "in einem Maße von München und seiner Region abgewandt hat, wie ich es nicht für möglich gehalten habe". Sein Rat sei "offensichtlich nicht gefragt". Ude war mit einem Wahlergebnis von mehr als 60 Prozent bei der Kommunalwahl im März Bayerns erfolgreichster Sozialdemokrat. Bei der Bundestagswahl kam die SPD nur auf 26,1 Prozent, nach 34,4 Prozent 1998.

(RPO Archiv)
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