Protest gegen Sparprogramm der Regierung Streik legt öffentliches Leben in Argentinien lahm

Buenos Aires (AP). Ein Streik aus Protest gegen das Sparprogramm der Regierung hat am Freitag das öffentliche Leben in Argentinien weitgehend lahm gelegt. An dem eintägigen Ausstand beteiligten sich hunderttausende Beschäftigte im ganzen Land. Es war einer der größten Streiks seit Jahren. Busse und Eisenbahnen fuhren nicht, auch im Luftverkehr gab es Behinderungen. Krankenhäuser arbeiteten nur mit einem Notdienst. Auch zahllose Geschäfte blieben geschlossen.

In Buenos Aires zündeten Demonstranten, darunter eine Gruppe von etwa 600 Arbeitslosen, Autoreifen an und blockierten zwei wichtige Zufahrtsstraßen in die Hauptstadt. Die Demonstranten hielten Transparente mit der Aufschrift "Nein zum Sparprogramm" hoch.

Präsident Fernando De la Rua kritisierte den Streik als "ungerechtfertigt und nicht gut für das Land". Innenminister Federico Storani sagte am Freitag, er wolle versuchen, das Sparprogramm mit Gewerkschaftsführern und Vertretern anderer gesellschaftlicher Gruppen zu erörtern. "Wir rufen zum Dialog auf", sagte er. Präsident De la Rua versucht seit seinem Amtsantritt vor sechs Monaten, mit Sparmaßnahmen die Wirtschaft des Landes zu beleben und das Haushaltsdefizit abzubauen. Das jüngste Sparpaket hatte er am 29. Mai angekündigt. Es sieht unter anderem Kürzungen der Gehälter für Beschäftigte im öffentlichen Dienst vor. Auch die staatlichen Pensionen sollen gekürzt werden.

(RPO Archiv)
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