Kompromissbereitschaft fehlen lassen Stoiber geht auf Distanz zu Merkel

Peking (rpo). Nach der CDU-internen Kritik ist nun auch CSU-Chef Edmund Stoiber deutlicher als bisher auf Distanz zum Kurs der USA im Irak-Krieg und damit zu Angela Merkel gegangen.

Er bedauere es "zutiefst", dass die Entwaffnung des Irak nicht mit einem Beschluss des Weltsicherheitsrats möglich gewesen sei, sagte Stoiber am Montag vor deutschen Unternehmern in Peking. Beide Seiten hätten es an Kompromissbereitschaft fehlen lassen. "Bei aller Bedeutung und aller wirtschaftlichen Potenz werden die Amerikaner und ihre Verbündeten niemals in der Lage sein, den Prozess nach dem Ende des Kriegs wirtschaftlich ins Positive zu wenden."

Damit äußerte sich Stoiber anders als CDU-Chefin Angela Merkel, die in den vergangenen Tagen auch unionsintern in die Kritik geraten ist, weil sie mehrfach ihre Loyalität zu den Vereinigten Staaten bekundete.

Am Ende des Kriegs werde die Welt sich "neu ordnen", sagte Stoiber. "Die Weltpolitik wird neu vermessen." Dabei würden die Vereinten Nationen mit Sicherheit eine große Rolle spielen. China halte sich gegenwärtig in Sachen Irak-Krieg wohltuend zurück. "China hat eine klare Position, tritt aber etwas zurückhaltender auf als manche europäische Nation", sagte Stoiber.

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