Steinmeier: Steinbrück als Kanzler geeignet

Berlin Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, hält Ex-Finanzminister Peer Steinbrück als Kanzlerkandidaten für geeignet. Steinmeier sagte unserer Zeitung: "Es besteht kein Zweifel, dass er einer unserer Besten ist." Er habe in den vergangenen Jahren mit kaum jemandem so eng zusammengearbeitet wie mit Steinbrück – "und das gern".

Damit die Botschaft auch sonnenklar ist, fügte Steinmeier hinzu: "Natürlich gehört Peer Steinbrück zum Kreis derjenigen, aus denen die SPD ihren Kanzlerkandidaten auswählen wird." Steinmeier werden selbst auch Ambitionen auf eine nochmalige Kanzlerkandidatur nachgesagt.

Auf die Frage, ob es ihm selbst Spaß machen würde, gegen Merkel noch einmal in den Ring zu steigen, sagte Steinmeier: "Würde mir Politik nicht auch Spaß machen, säße ich nicht hier." Alles andere werde "rechtzeitig" entschieden. "Niemand muss Sorge haben, dass bei einer Bundestagswahl 2013 oder auch dann, wenn sie früher kommen sollte, Unklarheit bei der SPD herrscht, wer gegen Frau Merkel antritt", versicherte Steinmeier. Es gehe darum, dass die SPD einen Kandidaten habe, mit dem sie die Wahlen gewinne. Die Menschen wollten nach knapp zwei Jahren "Regierungsdesaster" von Union und FDP wieder ordentlich regiert werden. "Seien Sie sicher, die SPD wird mit einem Kandidaten antreten, der beides garantiert."

Insofern ist der überraschend für Montag angekündigte Auftritt vor der Hauptstadtpresse ein deutliches Zeichen. Auf Einladung der Bundespressekonferenz wollen Parteichef Sigmar Gabriel, Fraktionschef Steinmeier und Steinbrück über "Europa in der Krise" sprechen und Alternativen zur aktuellen Regierungspolitik vorstellen. Während Gabriel und Steinmeier eine klare Funktion haben, ist Steinbrück "nur" einfacher Oppositionsabgeordneter.

Aber Gabriel und Steinmeier wissen, dass die SPD mit Steinbrück punkten kann. Nach dem jüngsten ZDF-Politbarometer sagen 43 Prozent der SPD-Anhänger, ihre Partei habe mit Steinbrück die besten Chancen auf einen Wahlsieg, 39 Prozent bevorzugen Steinmeier.

(RP)
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