Schröder begrüßt Ernennung Steiner zum UN-Beauftragten für das Kosovo ernannt

New York/Berlin (rpo). UN-Generalsekretär Kofi Annan hat den früheren außerpolitischen Kanzlerberater Michael Steiner am Mittwoch offiziell zu seinem neuen Sonderbeauftragten für das Kosovo ernannt. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) begrüßte in Berlin die Ernennung Steiners, der im November nach öffentlicher Kritik als außenpolitischer Berater zurückgetreten war.

Der Weltsicherheitsrat hatte dem Vorschlag Annans vor der Ernennung schriftlich zugestimmt. In einer am Sitz der Vereinten Nationen in New York veröffentlichten Erklärung wird Steiner als "erfahrener Diplomat und früherer Berater des Kanzlers in außenpolitischen und Sicherheitsfragen" vorgestellt.

Schröder erklärte, Steiner sei der richtige Mann für die Aufgabe. "Ich weiß, dass er sich der neuen Herausforderung mit vollem Einsatz stellen wird." Annans Entscheidung sei "auch ein Vertrauensbeweis für das kontinuierliche Engagement für Frieden und Sicherheit auf dem Balkan". Steiner übernimmt seine neuen Aufgaben in Pristina Anfang Februar.

Öffentlich in die Kritik geraten

Der heute 52-Jährige war als außenpolitischer Berater Schröders öffentlich in die Kritik geraten, nachdem er unter anderem in Moskau Bundeswehr-Soldaten beschimpft hatte, während er auf den Start einer Maschine der Luftwaffen-Flugbereitschaft warten musste.

In einem dpa-Gespräch sagte Steiner am Mittwochabend, die Rückkehr der Flüchtlinge und Vertriebenen - Serben und Roma - werde höchste Priorität bekommen. Die politische Zukunft der südjugoslawischen Provinz sehe er in Europa. "Das Engagement der internationalen Gemeinschaft im Rahmen der EU und des Stabilitätspakts dient vor allem dem Ziel, Südosteuropa die europäische Perspektive zu eröffnen und schrittweise an die euroatlantischen Institutionen heranzuführen."

Steiner, ein gebürtiger Münchner, ist bereits der dritte Leiter der UN-Mission UNMIK (United Nations Interim Administration Mission in Kosovo) seit 1999 und tritt die Nachfolge des aus privaten Gründen zurückgetretenen Dänen Hans Hækkerup an. Der erste UN- Sonderbeauftragte im Kosovo war der Franzose Bernard Kouchner.

(RPO Archiv)
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