Düsseldorf Steinbrück: Lieber verlieren als Kurs gegen den Euro

Düsseldorf · Deutschlands Zukunft gelingt nur "mit und in Europa" – davon zeigte sich SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück gestern Abend beim "Ständehaustreff" in Düsseldorf überzeugt. Er wolle eher die Bundestagswahl verlieren, als auf den Anti-Euro-Kurs der neuen Partei "Alternative für Deutschland" einzuschwenken. Allerdings werde es dem stark exportabhängigen Deutschland auch wirtschaftlich nur so gut gehen, wie es seinen europäischen Nachbarn gut gehe. In dem Zusammenhang plädierte der Merkel-Herausforderer für ein EU-Sofortprogramm gegen die eklatant hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien und Griechenland.

Es sei "Quatsch", so Steinbrück, wenn ihm unterstellt werde, er strebe zusammen mit dem sozialistischen Präsidenten in Frankreich eine "große neue Verschuldungspolitik" an; ihm gehe es aber in Europa nicht allein um Konsolidierung. Es bestehe sonst die reale Gefahr, dass etwa bei Neuwahlen in Griechenland faschistische und linksradikale Parteien die gemäßigten Kräfte in die Zange nehmen. Zu den Steuererhöhungs-Plänen von Rot-Grün meinte Steinbrück, anders als früher befürworte er eine Anhebung der Einkommensteuer, "weil sich die Zeiten geändert haben".

(Mc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort