Statistik-Problem mit weitreichenden Folgen

Die NRW-Landesregierung hat ein Statistik-Problem - und damit steht sie nicht allein. Weil das Statistische Bundesamt gerade seine Methodik ändert und dabei einiges schiefläuft, müssen Regierungen im ganzen Land viel länger als gewöhnlich auf zuverlässige Jahres-Statistiken warten. Wann die Behörde ihre technischen und Kapazitäts-Probleme in den Griff bekommt und den Rückstand aufgeholt haben wird, ist noch offen.

Das Ganze ist keine Posse, sondern erschwert das Regieren ungemein. Wie sollen Politiker tragfähige Entscheidungen treffen, wenn sie nicht einmal sicher wissen, wie viele Kinder im vergangenen Jahr geboren wurden? Oder wie viele Menschen welchen Alters im Land wohnen? All diese Daten sind wichtig, um den künftigen Bedarf an Kitas, Schulen, Krankenhäusern oder Straßen zu planen. Hinzu kommt, dass Annahmen, die jetzt auf vorläufiger Basis getroffen werden, unter Umständen später wieder revidiert werden müssen - und damit auch die bisherigen Planungen. Zusätzliche Kosten sind die Folge.

Es ist höchste Zeit, dass sich das Bundesinnenministerium, die Aufsichtsbehörde des Statistischen Bundesamts, des Themas konsequent annimmt.

(RP)
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