Düsseldorf Stanford-Vizepräsidentin entlastet von der Leyen

Düsseldorf · So schnell geht es manchmal in der Politik: Kaum war Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in Verdacht geraten, ihren Lebenslauf mit Aufenthalten an der Stanford-Universität (Kalifornien) zu Unrecht geschmückt zu haben, meldet sich auch schon die Vizepräsidentin der Elite-Hochschule, Lisa Lapin, zu Wort. Es habe sie und ihre Kollegen betroffen gemacht, als sie "von den übertriebenen und falschen Medienberichten Kenntnis erlangten", heißt es in ihrem Schreiben, das vom Verteidigungsministerium gestern veröffentlicht wurde.

Die "Welt am Sonntag" hatte berichtet, dass von der Leyen in den 90er Jahren an Veranstaltungen in Stanford teilgenommen hatte, die nicht mit einer Abschlussprüfung verbunden gewesen seien. Eine Universitätssprecherin wurde mit den Worten zitiert, wer sich dennoch auf Stanford berufe, tue dies missbräuchlich. Dem widerspricht Lapin: Die Auflistung von Teilnahmen an solchen Veranstaltungen stelle "keine missbräuchliche Verwendung des Namens der Universität dar". Von der Leyen selbst hatte zuvor bereits erklärt, die Angaben in ihrem offiziellen Lebenslauf seien korrekt.

Derzeit untersucht die Medizinische Hochschule Hannover von der Leyens Dissertation im Fach Frauenheilkunde aus dem Jahr 1991. Es geht um den Vorwurf, sie habe Textpassagen übernommen, ohne sie kenntlich zu machen.

(hüw)
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