Stabilität für Polen

Donald Tusk hat die Wahl in Polen gewonnen. Zum ersten Mal seit dem Ende des Kommunismus wird damit ein polnischer Premier eine zweite Legislaturperiode regieren. Das ist ein großer persönlicher Triumph für Tusk. Und eine Bestätigung dafür, dass Polen zu einem stabilen, verlässlichen und reifen Partner innerhalb der EU geworden ist. Die meisten polnischen Wähler wünschen sich ihr Land offen, europäisch und modern, nicht engstirnig und rückwärtsgewandt. Sie haben auch honoriert, dass Tusk Polen sicher und souverän durch vier schwierige Jahre gesteuert hat.

Polens Partner in Europa können also aufatmen. Die nationalistischen Tiraden von Tusks gescheitertem Herausforderer Jaroslaw Kaczynski bleiben ihnen erspart. Stattdessen wird in Warschau auch künftig ein pragmatischer, zuverlässiger und kooperativer Regierungschef seine Politik fortführen. Aber Tusk steht in den kommenden vier Jahren auch vor schwierigen Entscheidungen. Er muss drastische Einsparungen im Haushalt durchsetzen, um die wachsende Staatsverschuldung einzudämmen. Er wird eine Strategie zur Bewältigung der nahenden Wirtschaftskrise brauchen und über Polens Beitritt zur Eurozone entscheiden. Kein leichtes Fahrwasser.

(RP)
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