Berlin Staat kassiert Rekordsteuern von 593 Milliarden Euro
Berlin · Der deutsche Fiskus hat im vergangenen Jahr so viel Steuern eingenommen wie nie zuvor. Mit gut 593 Milliarden Euro flossen nicht nur rund vier Prozent mehr in die Kassen von Bund und Ländern als 2013 - dem Monatsbericht des Finanzministeriums zufolge waren es auch knapp drei Milliarden Euro mehr, als die letzte Schätzung erwarten ließ.
Die Steuereinnahmen zogen gegen Jahresende nochmals kräftig an; der Fiskus profitierte von der guten Beschäftigungslage und mehr Privatkonsum. Aber auch höhere Unternehmensgewinne schlugen sich in den Staatskassen nieder.
Einkommensabhängige Steuerarten dominieren das gute Gesamtergebnis. Das Lohnsteueraufkommen stieg um gut sechs Prozent auf fast 168 Milliarden Euro. Die veranlagte Einkommensteuer lag bei 45,6 Milliarden Euro - fast acht Prozent mehr als 2013. Das lässt auf eine weiter gute Ertragslage von Selbstständigen, Einzelunternehmern und Personengesellschaften schließen. Die Einnahmen aus der von großen Unternehmen zu zahlenden Körperschaftsteuer kletterten 2014 gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf rund 20 Milliarden Euro.
Das Umsatzsteueraufkommen stieg um 3,2 Prozent auf gut 203 Milliarden Euro. Die Zuwächse bei Lohn-, Einkommen- und Körperschaftsteuer führten trotz eines starken Rückgangs bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge (minus 9,8 Prozent) auch beim "Soli"-Zuschlag zu einem höheren Plus als erwartet: Die Einnahmen daraus stiegen um 4,6 Prozent auf gut 15 Milliarden Euro. Sie stehen allein dem Bund zu.
Die Länder nahmen deutlich mehr im Zuge von Immobilienkäufen sowie Erb- und Schenkungsfällen ein. Vor allem bei der Grunderwerbsteuer verbuchten die Länderkassen zum Jahresende nochmals einen kräftigen Zuwachs. Das Aufkommen aus der Erbschaftsteuer, deren Einnahmen allein den Ländern zustehen, stieg um 17,7 Prozent auf gut 5,45 Milliarden Euro. Ein Grund könnten auch Vorzieheffekte gewesen sein. So hatte das Bundesverfassungsgericht im Dezember einige Vorgaben für Firmenerben verschärft.