Kaschmir: Mindestens 18 Tote bei Bombenanschlag Sprengsatz detonierte auf stark besuchtem Gemüsemarkt

Srinagar (dpa). In Srinagar, der Hauptstadt des von Indien regierten Teil Kaschmirs, sind am Montag bei einem Bombenanschlag mindestens 18 Menschen getötet und 30 weitere verletzt worden.

Wie die Polizei mitteilte, detonierte der Sprengsatz auf einem stark besuchten Gemüsemarkt. 14 Menschen starben am Tatort, vier weitere wurden bei ihrer Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt. Der Zustand von zehn der Verletzten sei kritisch, hieß es.

Bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt. Möglicherweise haben moslemische Kaschmir-Separatisten die Bombe gezündet, hieß es in indischen Medienberichten. Wie Regierungsbeamte erklärten, war der Anschlag vermutlich gegen ein Fahrzeug mit Sicherheitskräften gerichtet; der Wagen wurde bei der Detonation völlig zerstört. Paramilitärische Streitkräfte kaufen gewöhnlich ihren Nachschub auf diesem Gemüsemarkt ein.

Nach einem Bericht der indischen Nachrichtenagentur Uni wurden einige der Opfer in Stücke gerissen. Auf dem Markt sei überall Blut zu sehen. Das gesamte Gebiet sei von paramilitärischen Kräften abgeriegelt worden. Örtliche Politiker eilten zum Tatort. Mehrere militante Gruppen kämpfen seit langem um eine Abtrennung des von Indien regierten Teils von Kaschmir. Etwa 37 Prozent dieser Himalaja- Region gehört zum islamischen Pakistan.

Am vergangenen Freitag war nach acht Tagen das Geiseldrama um einen indischen Airbus zu Ende gegangen. Fünf moslemische Kaschmir- Rebellen hatten die Maschine am Heiligabend auf dem Flug von Kathmandu (Nepal) nach Neu Delhi (Indien) gekapert und schließlich nach Kandahar (Afghanistan) entführt, wo sie im Austausch für die zuletzt 155 Geiseln drei kaschmirische Separatisten aus indischer Haft freipressten.

(RPO Archiv)
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