Berlin Spionage: Viele Ministerien haben Schwachstellen

Berlin · Der Datendiebstahl im Bundesgesundheitsministerium hat die Frage aufgeworfen, wie sicher grundsätzlich sensible Daten der Bundesregierung sind. Wie eine Umfrage unserer Zeitung bei den Bundesministerien ergab, nutzen die meisten Behörden externe Dienstleister für die Installation und Verwaltung ihrer Computer und Software. Die Ministerien halten dabei nach eigenen Angaben die gesetzlichen Sicherheitsvorgaben ein.

Auch der IT-Spezialist, der im Gesundheitsministerium Unterlagen über Gesetzgebungsvorhaben aus dem Arzneimittelbereich gestohlen haben soll, war auf seine Vertraulichkeit überprüft worden. Das Gesundheitsministerium war offensichtlich also nicht besser oder schlechter geschützt, als es andere Ministerien sind.

Im Fall des Gesundheitsministeriums ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit gegen einen Computerspezialisten und den ehemaligen Sprecher des Apotheker-Verbandes, Thomas Bellartz. Gesetzentwürfe des Ministeriums waren frühzeitig auf der Seite des Online-Dienstleisters "Apotheke Adhoc" veröffentlicht worden, zu dem Bellartz geschäftliche und private Verbindung hat. In einer Stellungnahme in eigener Sache betonte der Dienstleister gestern, dass gegen ihn oder seine Mitarbeiter nicht ermittelt werde.

(qua / may-)
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