Berlin SPD will Kindergeld für Geringverdiener erhöhen

Berlin · Der steuerliche Kinderfreibetrag soll gestrichen werden, da er Besserverdiener begünstige.

Klein- und Mittelverdiener sollen nach SPD-Plänen künftig mehr Kindergeld bekommen. Eltern mit einem gemeinsamen Bruttoeinkommen von 2500 Euro monatlich und zwei Kindern sollten beispielsweise 88 Euro mehr im Monat erhalten als bisher, heißt es in einem SPD-Arbeitspapier mit dem Titel "Ein neues, gerechtes Kindergeld". "Familien mit niedrigen und kleinen mittleren Einkommen – je nach Modell bis zu etwa 3000 Euro Brutto-Einkommen – erhalten mehr: Sie bekommen ein erhöhtes Kindergeld, das maximal 384 Euro beträgt", heißt es in dem Papier.

Der steuerliche Kinderfreibetrag soll zugleich abgeschafft werden. Die SPD will damit mehr Gerechtigkeit schaffen, denn gut verdienende Eltern würden über den Freibetrag gegenüber Familien mit geringeren Haushaltseinkommen begünstigt. Der Vorteil für Spitzenverdiener bei zwei Kindern liege bei etwa 100 Euro. Das Kindergeld solle daher künftig nach Einkommen gestaffelt ausgezahlt werden. Derzeit liegt das Kindergeld bei 184 Euro für die ersten beiden Kinder, 190 Euro für das dritte und 215 für jedes weitere Kind.

Für die Neuregelung rechnet die SPD mit Kosten von zwei bis drei Milliarden Euro jährlich. Das Kindergeld soll zudem mit dem Kinderzuschlag für Geringverdiener von bis zu 140 Euro im Monat in einem vereinfachten Antrags-Verfahren zusammengeführt werden. Der Zuschlag wird bis zu 36 Monate zusätzlich zum Kindergeld bezahlt. Derzeit werde er von etwa 600 000 Eltern nicht in Anspruch genommen.

(mar)
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