Sozialwissenschaftler und ehemaliger Gewerkschaftler SPD-Vorstand schlägt Maget als Spitzenkandidaten vor

München (rpo). Die bayerische SPD stellt ihren Landtagsfraktionschef Franz Maget als Spitzenkandidat für die Landtagswahl am 21. September auf. Der SPD-Vorstand schlug den 49 Jahr alten Maget am Samstag in München als Herausforderer von Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) vor.

Offiziell nominiert werden soll Maget bei einem Parteitag am 5. April. Der Chef der Münchner SPD galt seit Anfang des Jahres als Favorit.

Franz Maget - unverwüstlich freundlich

Gern erzählt Franz Maget, dass er zum erfolgreichen Jahrgang 1953 gehört - dem Jahr, in dem auch der britische Regierungschef und Siegertyp Tony Blair geboren wurde. Der gelernte Sozialwissenschaftler Maget strahlt einen unverwüstlichen Optimismus aus - und sei die Lage für die SPD auch noch so finster.

Fast wirke der 49-Jährige wie die Antithese des CSU-Chefs Edmund Stoiber, beobachtete die "Süddeutsche Zeitung". Wird dem Ministerpräsidenten oft Steifheit im Umgang mit anderen Menschen nachgesagt, ist eine der größten Stärken Magets seine durch nichts zu erschütternde Freundlichkeit.

Der SPD trat Maget in den siebziger Jahren bei, weil er die Politik Willy Brandts unterstützen wollte. Seit 1990 sitzt der Vater zweier Kinder im Landtag, seit 1997 ist er auch Chef der Münchner SPD. Drei Mal hat er seinen Stimmkreis in Münchens traditionell SPD- treuem Industrieviertel Milbertshofen direkt gewonnen.

Maget war lange für den DGB tätig, wird jedoch nicht zum gewerkschaftsnahen Flügel gerechnet. Sein eigentliches Feld ist die Sozialpolitik. Drei Jahre lang leitete er den Sozialausschuss im Landtag. Maget versucht zwischen den verschiedenen Strömungen auszugleichen. Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Gerechtigkeit seien gleich wichtig, sagt er. "Er ist keiner, der nur auf die politische Schau aus ist", meint Magets Gegenspieler, CSU- Landtagsfraktionschef Alois Glück.

Magets ausgleichendes Wesen trägt ihm aber auch den Vorwurf mangelnder Schärfe ein. In der Debatte um den Bau des Transrapid in München etwa war er zuerst dafür ("Der Transrapid ist ein Zukunftsprojekt"). Als die Stimmung in München kippte, wandelte sich auch Maget zum Skeptiker ("S-Bahn hat Vorrang vor Transrapid").

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