SPD sucht Nachfolger

Düsseldorf/Duisburg Noch in dieser Woche will NRW-Innenminister Ralf Jäger, der auch Vorsitzender der Duisburger SPD ist, die Beratungen über die Nachfolge des am Sonntag abgewählten Oberbürgermeisters Adolf Sauerland (CDU) aufnehmen. Sauerland wird morgen seine Amtsgeschäfte offiziell niederlegen. Jäger will mit den Grünen, der Linken, der FDP und der Initiative "Neuanfang für Duisburg" über die Nachfolge reden. Die Gespräche würden "ergebnisoffen" geführt, hieß es. Allerdings rechne Jäger nicht mit einer raschen Entscheidung.

Auch Jörg Lorenz, Geschäftsführer der Duisburger SPD, zeigt sich skeptisch. "Die Bewerber werden nicht gerade Schlange stehen", sagte er unserer Zeitung. Wegen der finanziellen Notlage der Stadt werde der neue OB keine Möglichkeit für Neueinstellungen haben, sondern müsse vielmehr weitere Sparmaßnahmen in Millionenhöhe durchsetzen. "Man muss die Stadt schon sehr gern haben, um diese Aufgabe zu übernehmen", so Lorenz.

Dabei sei es keineswegs Bedingung, dass der oder die Neue auch tatsächlich aus Duisburg stamme. Auch müsse der Bewerber nicht unbedingt SPD-Mitglied sein. Lorenz: "Es gibt den ernsthaften Versuch zu einem Konsens." Sollten die Gesprächspartner allerdings keine tauglichen Personalvorschläge machen, könne die SPD "einen geeigneten Kandidaten benennen", sagte Lorenz, ohne konkret zu werden. Nur so viel: Der Nachfolger müsse entweder in der Kommunalpolitik fest verankert sein oder profunde Verwaltungserfahrung besitzen. Schließlich sei der OB oder die Oberbürgermeisterin Chef von 6000 Mitarbeitern. Am besten, so meinte Lorenz ironisch, sollte der Sauerland-Nachfolger "über Wasser gehen und Kranke durch Handauflegen heilen können".

(RP)
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