Spanien braucht Zeit

Das Schicksal des Euro, es wird sich wohl in Spanien entscheiden. Wenn Griechenland, was in diesen Tagen durchaus nicht mehr ausgeschlossen scheint, in Kürze aus der Gemeinschaftswährung aussteigen sollte, müsste Europas fünftgrößte Volkswirtschaft standhalten, um den gefürchteten Domino-Effekt von Staatspleiten zu verhindern, die dann auch Italien und sogar Frankreich in ihren Sog ziehen könnten. Soviel zu Außensicht. Für die Spanier selbst spielen solche strategischen Erwägungen verständlicher Weise nur eine zweitrangige Rolle. Sie erleben gerade, wie ihr Land in der Rezession versinkt, die Arbeitslosenzahlen unentwegt steigen und nun auch noch ihre Banken vor dem Zusammenbruch stehen – und dies trotz aller Opfer.

Zwar hat Ministerpräsident Rajoy angekündigt, dass Spanien die vereinbarten Sparziele für dieses Jahr nicht ganz einhalten wird. Aber er ist auf dem richtigen Weg. So wurden entscheidende Schritte eingeleitet, um Spanien wieder wettbewerbsfähig zu machen. Dazu gehört auch eine radikale Arbeitsmarktreform nach dem Beispiel der deutschen Agenda 2010. Allerdings benötigen solche Maßnahmen Zeit, um ihre Wirkung zu entfalten – Zeit, die das Land möglicherweise nicht mehr bekommt.

Bericht Rating-Agentur stuft. . ., Titelseite

(RP)
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