Düsseldorf So schützt man sich bei einer Attacke

Düsseldorf · Amokläufe bedeuten unmittelbare Lebensgefahr. Gerade noch Unbeteiligte werden zu potenziellen Opfern, schnell kann Panik ausbrechen. Sicherheitsexperten geben einige Regeln, die helfen können, die Gefahr für sein eigenes Leben zu reduzieren.

Abstand zum Täter gewinnen Befindet man sich in unmittelbarer Nähe des Amokläufers, vielleicht sogar in dessen Blickfeld, gilt es zunächst, Abstand zu gewinnen. Mit einer Hieb- oder Stichwaffe kann der Amokläufer nur Opfer in seiner direkten Umgebung erreichen. In diesem Fall ist es besonders wichtig, nicht einfach zu erstarren. Auch wenn der Täter eine Schusswaffe haben sollte, ist Abstand wichtig. Gezieltes Schießen erfordert Konzentration, ein Amoklauf ist aber nicht nur für Opfer, sondern auch für Täter eine Stresssituation. Je größer der Abstand zum Täter, desto geringer die Gefahr, getroffen zu werden. So schwer es auch fällt: Anderen nur helfen, wenn man seine eigene Sicherheit dabei nicht preisgibt.

Ein Versteck finden Wer ausreichend Abstand zum Täter gewonnen hat, sucht sich ein Versteck, in dem er möglichst schwer zu finden ist. Amokläufer haben in der Regel keine Zeit, jeden Winkel eines Ortes abzusuchen. Im Optimalfall hat man den Täter von seinem Versteck aus im Blick und kann der Polizei wichtige Hinweise zu dessen Aufenthaltsort geben.

Nicht den Helden spielen Vom Versuch, den Helden zu spielen und den Amokläufer anzugreifen, raten Experten ab. Gleiches gilt für den Versuch, einem Amokläufer die Tat ausreden zu wollen. Betroffene sollten sich lieber in Sicherheit bringen und die Polizei verständigen. Ist das nicht möglich, wie in einem dicht gedrängten Zugabteil, und es bleibt tatsächlich nur der Angriff zur Verteidigung, ist gemeinsames Handeln wichtig. Einer der Betroffenen sollte dafür die anderen zum Handeln aufrufen, um sie aus ihrer möglichen Schockstarre zu reißen.

Amokläufe in Gebäuden Zahlreiche Einrichtungen haben Notfallpläne für Amokläufe, so auch die Universität Duisburg-Essen. Sie empfiehlt Betroffenen, Ruhe zu bewahren, in den Räumen zu bleiben und die Türen zu verbarrikadieren. Die Fenster sollen verdunkelt werden, danach hält man sich von ihnen fern. Am besten legt man sich auf den Boden und verhält sich still. Handys werden stumm geschaltet, um plötzliches Klingeln zu vermeiden, bleiben aber in Betrieb, um die Polizei zu informieren. Das Versteck erst bei der Evakuierung durch die Polizei verlassen. Doch auch die Uni warnt: Im Einzelfall kann es zu sinnvollen Abweichungen kommen - etwa wenn sich eine sichere Fluchtmöglichkeit bietet.

(lukra)
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