München Siemens-Chef Löscher muss um sein Amt kämpfen
München · Nach heißen Spekulationen um seine mögliche Ablösung schaltet Siemens-Chef Peter Löscher auf Angriff. "Mir bläst jetzt der Wind ins Gesicht, aber es war noch nie meine Art, aufzugeben oder schnell die Segel zu streichen", sagte der 55-Jährige der "Süddeutschen Zeitung".
Damit ist der Machtkampf bei dem Unternehmen voll entbrannt. Erst am Vortag hatte Siemens zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit seine Gewinnerwartungen zurücknehmen müssen und damit einen Kurssturz seiner Aktien ausgelöst. Wie zu erfahren war, laufen seitdem Gespräche im Aufsichtsrat über die Zukunft des glücklosen Top-Managers, der Siemens seit 2007 führt. Als mögliche Nachfolger werden Finanzvorstand, Joe Kaeser, und Industrievorstand Siegfried Russwurm gehandelt. Eine Pannenserie – die verspätete Auslieferung von ICE-Zügen, Verzögerungen bei der Anbindung von Nordsee-Windparks – hatte Löscher in den vergangenen Monaten immer weiter in Bedrängnis gebracht.