Persönlich Shia Su . . . produziert kaum noch Müll

Das Ziel von Shia Su heißt "Zero Waste" - null Müll. Und die 31-jährige Bochumerin ist ganz kurz davor, es zu erreichen. 617 Kilogramm Müll produzieren deutsche Haushalte im Schnitt pro Jahr. Damit will sich Su nicht zufrieden geben. Sie hat gemeinsam mit ihrem Ehemann eine Alltags-Revolution gestartet. Angefangen hat alles im September vergangenen Jahres, als sie eine Fernsehdokumentation über eine Amerikanerin sah, die keinen Müll produziert. "Zero Waste" ist eine Art zu leben, bei der man sein Konsumverhalten grundsätzlich zurückschraubt. Schon bevor Su "Zero Waste" entdeckt hat, versuchte sie, nachhaltig zu leben. Zunächst als Vegetarierin, dann als Veganerin. Su hat immer neue Tücken entdeckt: "Ich habe viele Sachen aus der Bio-Abteilung gekauft, das Klopapier oder Taschentücher aus Recycling-Papier. Dabei übersieht man, dass das auch eingepackt ist." In ihrer Wohnung stehen jetzt Lebensmittel in Gläsern in den Regalen, wo früher Verpackungen standen. Einen Mülleimer sucht man vergebens. Dafür hat sich das Paar eine Wurmkiste angelegt - ein geruchsloser Zimmerkompost. Waschmittel, Zahnpasta oder Spülmittel stellt Su selbst her, ihre Haare wäscht sie mit Roggenmehl, auch waschbare Wattepads aus ungebleichter Biobaumwolle hat sie genäht. Statt Papiertaschentüchern benutzt das Paar Stofftaschentücher. Zum Putzen löst Su ein Esslöffel Essig in Wasser auf.

Bei manchen Dingen fällt die Umgewöhnung aber schwer. "Make-up ist eine Schwäche von mir. Außerdem habe ich grellbunte Haare, die ich mir selber färbe." Der Frisör nutzt dafür Alufolie, die im Müll landet. "Ökologischer ist natürlich, sich die Haare gar nicht zu färben." Restlos auf Müll zu verzichten, gelingt ihr noch nicht. "Manche grundlegende Produkte wie Mehl, Gewürze, Salz oder Zucker bekommt man einfach nicht unverpackt."

(RP)
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