Zwischen beide Staaten herrscht seit fünf Jahrzehnten eine erbitterte Feindschaft, deren Ausgangspunkt der Koreakrieg (1950 - 1953) ist. Korea war nach Ende der japanischen Kolonialherrschaft 1945 von amerikanischen und sowjetischen Besatzungstruppen besetzt worden. Als Trennungslinie wurde der 38. Breitengrad bestimmt. Der Kalte Krieg brachte statt Vereinigung die Teilung. Südkorea wurde am 15. August 1948 unabhängig, Nordkorea am 9. September 1948.

Nach Abzug der Besatzungsmächte brach im Juni 1950 der Koreakrieg aus. Nordkoreanische Truppen überrannten Südkorea. UN-Truppen, die USA und Südkorea schlugen sie zurück. Die Zahl der Opfer wird auf drei bis fünf Millionen geschätzt. Erst 1953 wurde ein Waffenstillstand geschlossen, der 38. Breitengrad als Grenze festgeschrieben. Millionen Familien wurden durch den Krieg auseinander gerissen und haben nie miteinander Kontakt aufnehmen können. Nord- und Südkorea sind weiter militärisch hochgerüstet. Nordkorea hat über eine Million Soldaten unter Waffen, Südkorea rund 672 000. Faktisch sind beide Länder noch im Kriegszustand.

Nordkorea ist reich an Bodenschätzen, zwei Drittel der Bevölkerung arbeitet in der Industrie, ein weiteres Drittel in der Landwirtschaft. Seit 1993 wird das Land von Hungersnöten heimgesucht und ist von internationaler Hilfe abhängig. Die Wirtschaftsleistung pro Kopf liegt nach Schätzungen bei 1 000 Dollar. Die Südkoreaner erwirtschafteten 1998 mit 12 600 Dollar je Einwohner das Zwölffache.