Flüchtlinge Seehofer wird zum Buhmann der Moria-Krise

Berlin/Düsseldorf · Nach dem Brand im Flüchtlingslager ist die Solidarität im Land groß. Doch der Bundesinnenminister bleibt bei seiner Linie. 1553 Geflüchtete will er von den Inseln nach Deutschland holen.

 Obdachlos gewordene Migranten sitzen an einer Straße unweit des abgebrannten Lagers Moria um kleine Feuer und bereiten Essen zu.

Obdachlos gewordene Migranten sitzen an einer Straße unweit des abgebrannten Lagers Moria um kleine Feuer und bereiten Essen zu.

Foto: dpa/Petros Giannakouris

„Alles Käse“, sagt Horst Seehofer (CSU) vor den Kameras am Rande der Innenausschuss-Sitzung im Bundestag. Offenbar hat er sich maßlos geärgert über die Berichte vom kaltherzigen Innenminister, der die Augen vor dem Leid der obdachlos gewordenen Flüchtlinge nach dem Brand des Lagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos verschließt. Ausgerechnet er soll ein humanitärer Buhmann sein, wo er doch im Kreis seiner Amtskollegen in der europäischen Union der Einzige sei, der nach dem Großbrand weitere Flüchtlinge aufnehmen will. Schon am Freitag habe er darauf hingewiesen, dass er sich vorstellen könne, Familien von griechischen Inseln nach Deutschland zu holen.