Bern Schweizer wollen Rundfunkgebühr behalten

Bern · Die Schweizer haben sich mit großer Mehrheit gegen die Abschaffung der Rundfunkgebühren ausgesprochen. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis votierten bei der gestrigen Volksabstimmung 71,6 Prozent der Eidgenossen gegen die Abschaffung der Abgabe. Auch alle Kantone des Landes stimmten gegen die "No Billag"-Initiative. Billag heißt die Firma, die die Gebühren einzieht.

Die öffentlich-rechtliche Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG) kann nun weiter mit den Gebühreneinnahmen planen. Ab dem nächsten Jahr soll jeder Haushalt eine Abgabe von 316 Euro bezahlen, unabhängig davon, ob er Empfangsgeräte hat oder nicht. Bis Ende dieses Jahres beträgt die geräteabhängige Gebühr noch umgerechnet 390 Euro.

Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk kommt wie in der Schweiz auch in Deutschland vor allem aus dem rechten Parteienspektrum. Die AfD zum Beispiel wirft ARD und ZDF tendenziöse Berichterstattung vor - bei Themen wie der Migration, aber auch über die Partei selbst. Das Modell des gebührenfinanzierten Rundfunks sei längst überholt, lautet die Kritik. Im Zeitalter des Internets müssten Bürger selbst entscheiden dürfen, für welche Medieninhalte sie zahlen wollten. Auch in Deutschland würden 64 Prozent der Menschen gerne über Rundfunkgebühren abstimmen, berichtete die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf eine Emnid-Erhebung.

(RP)
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