Schulfach Islam

Es ist, wenn man so sagen darf, ein Kreuz mit dem islamischen Religionsunterricht: Eine Mehrheit der Bürger lehnt ihn ab, obwohl ihn Politiker und Experten für sinnvoll halten. Selbst bei den multikultifreudigen Grünen rumpelt es jetzt heftig, weil die Bundespolitiker Beck und Özdemir dem grün mitregierten NRW vorwerfen, es allzu eilig zu haben mit der Anerkennung muslimischer Verbände als Religionsgemeinschaften wie den Kirchen. Der Streit ist notwendig, weil er auf organisatorische Defizite der Verbände hinweist, die eben nicht beanspruchen können, für "den" Islam zu sprechen. Zudem ist längst nicht klar genug, wie viel Zuneigung etwa Mitglieder von Milli Görüs dem Grundgesetz entgegenbringen. Hier steht den Muslimen noch viel Arbeit ins Haus, bevor der Staat zur Aufwertung schreiten darf.

Schulfach Islam
Foto: Ronny Hendrichs

Grundsätzlich aber führt am islamischen Religionsunterricht, der in NRW schon seit 2012 erteilt wird, kein Weg vorbei. Wenn die Begegnung mit dem Islam nicht unter staatlicher Aufsicht an Schulen stattfindet, übernehmen mit Freuden obskure Gestalten diese Aufgabe. Das kann niemand wollen.

(fvo)
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