Schul-Evolution

Dieses Ergebnis dürfte ganz im Sinne der Schulministerin sein: Zum neuen Schuljahr liegen in Nordrhein-Westfalen 51 Anträge auf Einrichtung einer Sekundarschule vor. Sylvia Löhrmann hat zwei Gründe, sich darüber zu freuen.

Erstens: Die Zahl zeigt, dass der schwarz-rot-grüne Schulkompromiss mit der Sekundarschule als Kernstück nötig war. Der Handlungsdruck ist groß, weil die Schülerzahlen für eigene Haupt- und Realschulen vielerorts nicht mehr reichen. Und bevor jemand argwöhnt, jetzt klopften vor allem links regierte Kommunen bei Löhrmann an: Drei Fünftel der Bewerber haben parteilose oder CDU-Bürgermeister.

Zweitens: So viele, dass man von Revolution statt von Evolution sprechen müsste, sind es nun auch wieder nicht. 100 Kommunen hätten Interesse an einer Sekundarschule, hatte es aus dem Ministerium im Vorfeld geheißen. Rund die Hälfte wird es zum Sommer sein – was, zumindest in der Summe, für Augenmaß und gegen Hopplahopp spricht. Das ist auch gut so: Derart grundlegende Veränderungen wie die Einführung der Sekundarschule müssen von unten wachsen, und das braucht Zeit. Schließlich geht es um nicht weniger als die Herausbildung eines zweigliedrigen Schulsystems in NRW.

Bericht: nrw-kommunen . . ., titelseite

(RP)
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