Trotz Unterrichtsausfalls Schüler können dieses Jahr wieder sitzenbleiben

Düsseldorf · Zur Schule gehen, ohne sitzen zu bleiben - diese Zeiten sind in NRW vorbei. Allerdings soll es zugleich auch mehr Möglichkeiten für Nachprüfungen geben, um den Sprung ins nächste Schuljahr doch noch zu schaffen. Besondere Regeln gelten auch für Abiturienten.

 Medizinische Maske auf einem Schülerpult. Foto: Matthias Balk/dpa

Medizinische Maske auf einem Schülerpult. Foto: Matthias Balk/dpa

Foto: dpa/Matthias Balk

Schüler in NRW können in diesem Jahr trotz Pandemie sitzenbleiben. „Es wird Versetzungsentscheidungen geben“, so Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP). Es würden aber auch die Möglichkeiten für Nachprüfungen erweitert. „Blaue Briefe“, die ankündigen, dass eine Versetzung gefährdet ist, soll es wie im Vorjahr nicht geben. Daher können schlechtere Leistungen in einem Fach aus dem zweiten Halbjahr nicht in die Versetzungsentscheidung am Schuljahresende einfließen.

Das Schulministerium weicht damit von seiner früheren Haltung ab. Im Vorjahr hatten Schüler aufgrund der Pandemie nicht sitzenbleiben können. Eltern- und Schulleiterverbände hatten sich zuvor gegen erneute automatische Versetzungen ausgesprochen, um die Schüler nicht in falscher Sicherheit zu wiegen.

Die Kinder und Jugendlichen können aber dieses Jahr freiwillig ein Schuljahr wiederholen, ohne dass es ihnen auf ihre Höchstverweildauer an der Schule angerechnet wird. Am Ende der Erprobungsstufe, also der Jahrgänge 5 und 6, soll die Klassenkonferenz lediglich eine Aussage darüber treffen, ob ein Schüler für die jeweilige Schulform geeignet ist. Die Entscheidung, ob das Kind eine Klasse wiederholen oder die Schule verlassen soll, liegt aber in diesem Schuljahr bei den Eltern.

Mit Blick auf das Abitur bekräftigte Gebauer, dass der Beginn der Prüfungen um neun Tage auf den 23. April 2021 verschoben wird. Vom 14. bis 22. April finde eine gezielte, verpflichtende Vorbereitung in den Abiturprüfungsfächern durch die Lehrkräfte statt. Zudem können die Prüflinge aus einer größeren Anzahl von Aufgaben wählen als sonst. Auf diese Weise können Lehrer auswählen, was tatsächlich im Unterricht behandelt wurde. Jene Schüler, die nun aufgrund der Abitur-Verschiebung an drei aufeinander folgenden Tagen einer Kalenderwoche Klausuren schreiben müssen, können nach Beratung durch die Schule den Nachschreibtermin nutzen. Wie im Vorjahr entfällt die externe Zweitkorrektur; diese übernimmt ein Lehrer derselben Schule.

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