Gesellschaft müsse Einstellung ändern Schröder warnt vor Jugendwahn

Hamburg (rpo). Jung, schön, erfolgreich. Das gefällt nicht nur in der Werbung. Auch Wirtschaft und Medien sind dem Jugendwahn verfallen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat die Wirtschaft nun gewarnt, kurzsichtig nur auf die vermeintlich leistungsfähigeren Jungen zu setzen.

Beim nächsten wirtschaftlichen Aufschwung würden dieselben Firmen, die jetzt Ältere entlassen, händeringend Fachkräfte suchen, schrieb Schröder in der Hamburger Illustrierten "Max" (Donnerstag).

Und dieselben Wirtschaftsverbände, deren Mitglieder bei der Einstellung Älterer abwinken, forderten stets eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit - das sei absurd, betonte Schröder. Die Bundesregierung zahle Eingliederungszuschüsse, damit Ältere einen Job fänden. Wirtschaft und Gesellschaft müssten ihre Einstellung ändern.

Zugleich forderte Schröder die Bundesländer und die Gemeinden auf, mehr Kindergartenplätze zu schaffen. "Vieles ist schon besser geworden, aber wenn ich an Krippen- und Hortplätze denke, da müssen Länder und Gemeinden nachlegen - wenngleich Geld hier auch nicht alles ist. Ein kinderfreundliches Klima muss die Gesellschaft insgesamt schaffen." Allein im Jahr 2002 werde die Bundesregierung für die Familien insgesamt 50 Milliarden Euro (rund 97,8 Millionen Mark) ausgeben.

(RPO Archiv)
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