Persönlich Queen Elizabeth II. ... bittet Schotten, gut nachzudenken
Sollte sich Schottland von Großbritannien lossagen, kann man dem Königshaus unmittelbar keine Schuld zuweisen: Erst wurde die Neuigkeit eines neuen "Royal Baby" verkündet, und nun hat auch Elizabeth II. ihre britische Zurückhaltung aufgegeben und sich zur Abstimmung geäußert. "Ich hoffe, dass alle sehr sorgfältig über das Referendum diese Woche nachdenken", sagte die 88-Jährige laut britischen Medienberichten an ihrem Feriensitz Balmoral Castle in Schottland.
Die Queen feiert ihren 88. Geburtstag
Weil die britische Monarchin in ihrer verfassungsmäßigen Rolle jede Einmischung in die Politik vermeidet, ist diese Aussage schon als deutliche Botschaft an das eigensinnige Volk im Norden zu verstehen. So beeilte sich auch das königliche Büro im Buckingham-Palast zu betonen, die Queen sei der Ansicht, dass es sich um "eine Sache des schottischen Volks" handle.
Dennoch: Elizabeth II. arbeitet an einem glanzvollen Platz in der Galerie ihrer Ahnen. Auch nach dem Diamantenen Thronjubiläum 2012 vergeudet sie keinen Gedanken an ihre Abdankung. Nicht wenige glauben, dass sie die Regierungszeit von Victoria toppen will: Diese regierte im 19. Jahrhundert 63 Jahre und sieben Monate - länger als jeder andere britische Monarch vor ihr. Elizabeth II. fehlen dafür noch knapp zwei Jahre. Dann stünde dieser Rekord als Überschrift über ihrer Regentschaft - und nicht, dass sich die Bevölkerung des Vereinten Königreichs durch den eigenen schottischen Staat auf das historische Tief von knapp 59 Millionen Menschen reduzieren würde. 1922 - vier Jahre vor Elizabeths Geburt - hatte das Empire 458 Millionen Untertanen, dieses Britannien war noch great!
Unabhängig vom Ausgang des Referendums steht fest: Die Queen wird wohl auch Staatsoberhaupt eines unabhängigen Schottlands bleiben. Und sie wird ihren Landsitz in Balmoral behalten. Jedes Jahr verbringt sie dort die Sommermonate. Solche Gewohnheiten legt auch eine Königin nicht ab.
