Frankfurt/Oder Schleuser-Lastwagen mit Flüchtlingen gestoppt

Frankfurt/Oder · Die Bundespolizei hat in Ostbrandenburg einen Lastwagen mit 51 Flüchtlingen gestoppt und damit möglicherweise eine neue Schleuserroute offengelegt - von der Türkei über Osteuropa nach Deutschland. Der Lastwagen sei in der Türkei zugelassen, der Fahrer sei Türke, teilte die Polizei mit. Auf der Ladefläche standen und saßen 17 Kinder und 34 Erwachsene, als der 46-Jährige in der Nacht zum Samstag auf der A 12 Richtung Berlin bei Frankfurt (Oder) angehalten wurde. Die Bundespolizei geht davon aus, dass die Menschen aus dem Irak kommen. Die meisten Erwachsenen seien in Rumänien, einige auch in Bulgarien, Ende August oder Anfang September als Flüchtlinge registriert worden.

Die Bundespolizei prüft nun, ob es sich um einen Einzelfall handelt oder ob es Parallelen zu anderen Vorfällen im Grenzgebiet zu Polen gibt. Zuletzt habe es eine Häufung gegeben, "die wir vorher nicht kannten", sagte ein Sprecher. Es sei aber derzeit aber völlig unklar, ob es Verbindungen oder gar einen Trend gebe.

Erst vor wenigen Tagen hatte die Bundespolizei im sächsischen Bad Muskau 40 eingeschleuste Iraker in Gewahrsam genommen. Einige von ihnen erklärten nach Behördenangaben, dass sie mit einem Lastwagen von der Türkei aus nach Polen gebracht worden seien. Die Schleuser hätten sich abgesetzt und sie seien dann zu Fuß nach Deutschland gegangen. Ende August hatte die Bundespolizei bereits 20 Iraner und Iraker, darunter auch Kinder, auf einer Bundesstraße bei Heinersdorf im brandenburgischen Grenzgebiet aufgegriffen. Auch diese Gruppe gab laut Polizei an, mit einem Lastwagen über Polen eingeschleust und dann dort abgesetzt worden zu sein.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort