Hauptkontingent frühestens nächste Woche nach Afghanistan Scharping:Befristung des UN-Einsatzes nicht sinnvoll

Berlin (rpo). Sechs Monate für den UN-Friedenseinsatz in Afghanistan sind Verteidigungsminister Rudolf Scharping zu wenig. Kaum sind die ersten deutschen Soldaten in Kabul angekommen, dent der Minister über eine Ausweitung der Frist nach.

"Wir waren der Auffassung, man hätte auch eine automatische Verlängerungsmöglichkeit einbauen können bis zu einer Obergrenze von bis zu 24 Monaten", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Deutschlandradio.

Der UN-Sicherheitsrat hatte sich in seinem Mandat kurz vor Weihnachten auf sechs Monate festgelegt. Die allgemein erwartete Verlängerung des Einsatzes erfordert eine neue Entscheidung des Sicherheitsrats. "Natürlich hat es Diskussionen gegeben, ob die Begrenzung beim Mandat der Vereinten Nationen Sinn macht", berichtete Scharping.

Er bekräftigte seine Auffassung, dass die ersten 200 bis 250 Soldaten des deutschen Kontingents der Friedenstruppe frühestens nächste Woche nach Kabul verlegt werden. Das am Mittwoch dort eingetroffene Erkundungsteam, dem neun deutsche Offiziere angehören, müsse in der afghanischen Hauptstadt klären, wie die Soldaten untergebracht und versorgt werden könnten. Die Vorbereitungen in Deutschland für den Truppeneinsatz seien abgeschlossen, sagte der Verteidigungsminister.

Scharping räumte ein, dass auf die Soldaten der Schutztruppe zahlreiche Gefahren warteten, darunter Minen, Sprengfallen, der Anti-Terror-Kampf gegen die Taliban sowie organisierte Kriminalität. Die Bundeswehrsoldaten seien aber durch Ausrüstung und Ausbildung optimal geschützt.

(RPO Archiv)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort