Warnung vor Anschlägen auf Israel Scharon: El Kaida-Kämpfer in Gazastreifen eingedrungen

Tel Aviv/Jerusalem (rpo). Nach Ansicht des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon planen El Kaida-Kämpfer vom Gazastreifen und von Libanon aus Anschläge auf Israel.

El-Kaida-Kämpfer hätten die Region infiltriert und gemeinsam mit der Hisbollah-Miliz Israel im Visier, sagte Scharon am Donnerstag vor Journalisten.

"Uns liegen schon seit einiger Zeit Informationen vor, dass El-Kaida-Anhänger eingedrungen sind", sagte Scharon. "Es besteht kein Zweifel daran, dass Israel als Anschlagsziel gilt." Der israelische Armeechef Mosche Jaalon hatte zuvor erklärt, der mutmaßliche Terroristenführer Osama bin Laden sende Anweisungen an palästinensische Extremisten in den Autonomiegebieten. Bereits im Februar hatte der damalige Verteidigungsminister Benjamin Ben Elieser von nach Libanon flüchtenden El-Kaida-Mitgliedern und einer Zusammenarbeit mit der Hisbollah berichtet. Hisbollah-Führer Scheich Hassan Nasrallah hatte die Berichte als lächerlich zurückgewiesen.

Keine Flüge mehr nach Zypern

Aus Sorge um die Sicherheit im Flugverkehr erwog Israel am Donnerstag eine Aussetzung seiner Flüge nach Zypern. Wegen "starker Sicherheitseinschränkungen" sollten ab Sonntag keine Maschinen der israelischen Fluglinien mehr Zypern ansteuern, teilte das israelische Verkehrsministerium zunächst mit. Kurz später wurde die Entscheidung jedoch wieder aufgehoben.

Im Streit um den Einsatz bewaffneter israelischer Sicherheitskräfte auf dem Flughafen Larnaka sei eine vorläufige Einigung erzielt worden, erklärte ein Ministeriumssprecher. Zypern hatte nach Berichten des israelischen Rundfunks die Beschneidung der Befugnisse der israelischen Sicherheitskräfte geplant. Die Anwesenheit bewaffneter Israelis ist seit längerem ein Streitpunkt zwischen Israel und den zyprischen Behörden.

Ein solcher Schritt Zyperns wäre angesichts der jüngsten Terroranschläge in Kenia besonders schwerwiegend und inakzeptabel, erklärte das israelische Verkehrsministerium. Verteidigungsminister Schaul Mofas empfahl unterdessen die Investition von rund 8,5 Millionen Euro in die Ausrüstung von 30 Passagiermaschinen mit einem Raketenabwehrsystem, wie die Zeitung "Jediot Ahronot" am Donnerstag berichtete. Das israelische Staatsunternehmen Rafael hat die Entwicklung eines solchen Systems bereits aufgenommen. Die Technik soll eine Rakete frühzeitig erkennen und ihr Wärmeleitsystem mit einem heißen Lichtstrahl ablenken. Nach den Ereignissen in Kenia soll das System jetzt in kurzer Zeit zur Einsatzreife gebracht werden.

(RPO Archiv)
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