100.000-Mark-Spende Schäuble nicht mehr sicher

Berlin (dpa). Der ehemalige CDU-Partei- und Fraktionsvorsitzende Wolfgang Schäuble ist sich nicht mehr sicher, wann genau er Angela Merkel über die 100.000-Mark-Spende des Waffenhändlers Karlheinz Schreiber informiert hat. In einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der Illustrierten "Bunte" sagte Schäuble, er könne "nicht beschwören", dass er seine spätere Nachfolgerin im Parteivorsitz bereits 1998 und nicht erst im Jahr darauf über die Angelegenheit informiert habe.

"Ich würde auch nicht unter Eid aussagen können, dass ich mit ihr 1998 darüber gesprochen habe", zitierte ihn die "Bunte". In ersten Einlassungen zu diesem Thema hatte Schäuble 1998 als Informationstermin genannt, war davon später jedoch wieder abgerückt.

In der CDU-Spitze hieß es dazu auf Anfrage, es werde nicht für notwendig gehalten, in dieser Sache erneut Stellung zu nehmen und bereits Gesagtes zu wiederholen. Merkel hatte in der Vergangenheit stets beteuert, sie sei im November 1999 und nicht 1998 von Schäuble über die dubiose Schreiber-Spende unterrichtet worden. Diese Spende und die Begleiterscheinungen der Übergabe beschäftigen seit Monaten auch den Untersuchungsausschuss zur Aufklärung der CDU-Spendenaffäre.

Man solle an die "Präzision des Gedächtnisses bei nicht so bedeutenden Dingen keine so hohe Anforderungen stellen", sagte Schäuble der Illustrierten weiter.

(RPO Archiv)
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