Opposition: Diktator in Krankenhaus in Bagdad Saddam Hussein soll Schlaganfall erlitten haben

Damaskus (dpa). Der irakische Präsident Saddam Hussein soll nach Informationen aus Oppositionskreisen einen Schlaganfall erlitten haben. Der 63-Jährige sei am späten Sonntagabend nach Abnahme der größten Militärparade seit zehn Jahren in das Ibn-Sina-Krankenhaus von Bagdad eingeliefert worden, teilte die stärkste schiitische Oppositionsgruppe, der Oberste Rat der islamischen Revolution, am Montag in Damaskus mit. Über den Gesundheitszustand Saddams herrsche bislang noch Unklarheit.

Die staatlich kontrollierten Medien in Bagdad äußern sich traditionell nicht zur Gesundheit des Präsidenten oder dessen Familie.

Saddam hatte am Sonntag die größte Militärparade seit zehn Jahren in der irakischen Hauptstadt Bagdad abgenommen. Wie seit Jahren üblich erschien er nicht in einer Militäruniform, sondern mit Anzug und Hut. Beim Vorbeimarschieren jeder Einheit feuerte der Präsident mit einem Gewehr Salven in die Luft.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Spekulationen über den sich angeblich verschlechternden Gesundheitszustand des irakischen Diktators gegeben. Danach soll der 63-Jährige bereits von einem Krebsleiden gezeichnet sein. Diplomaten berichteten nach Treffen mit Saddam, dass der Regierungschef stark abgenommen habe.

Auf Gerüchte reagiert Saddam in der Regel mit einer öffentlichen Demonstration körperlicher Stärke. Zuletzt durchschwamm er den Tigris.

(RPO Archiv)
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