Runder Tisch einzige Chance für Kaiser's

Der runde Tisch ist die einzige Möglichkeit, bei Kaiser's Tengelmann möglichst viele Jobs zu erhalten. Insofern kann man nur loben, dass sich nach Monaten, in denen Machtspiele und persönliche Animositäten zwischen Managern auf dem Rücken von Arbeitnehmern und deren beruflicher Zukunft ausgetragen wurden, die Gesprächskultur ein wenig verbessert hat. Wir sehen darüber hinweg, dass dafür die Fehlentscheidung eines Wirtschaftsministers und der daraus entstehende juristische Druck nötig waren.

Aber: Warum sitzt das Kartellamt nicht mit am Tisch? Was nächste Woche möglicherweise ausgehandelt wird, benötigt genauso den Segen der Wettbewerbshüter wie die ursprünglich geplante große Lösung. Die schnelle Beteiligung der Behörde scheint dringend geboten. Und dann wäre da noch die Ministererlaubnis. Nach der absehbaren juristischen Niederlage für Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel muss rasch geklärt werden, was ein Minister in einem solchen Fall darf, und wie genau Allgemeinwohl definiert sein muss, damit es gewichtiger ist als Wettbewerbsbedenken von Kartellwächtern. Insofern könnte der Fall Kaiser's Tengelmann sogar eine heilsame Erfahrung gewesen sein.

(RP)
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