Deutschland hält an Entwicklungszusage fest Rund 100 Millionen Mark für Palästinenser

Berlin (rpo). Deutschland hält an seinen Entwicklungszusagen für die Palästinenser fest. Wie im vergangenen Jahr werden ungeachtet der angespannte Situation auch 2001 rund 87 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Das verkündete Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) am Freitag in Berlin.

Hinzu komme ein Programm für Beschäftigung, das sich von deutscher Seite auf 15 und von Weltbank-Seite auf 24 Millionen Mark belaufe. Gefördert werde der Ausbau der Infrastruktur wie Schulen und Kindergärten mit einheimischen Ressourcen und Arbeitskräften.

Die Ministerin versicherte nach einem Gespräch mit dem Vertreter der Palästinenser in Deutschland, Abdallah Frangi, dass die deutschen Helfer weiter vor Ort blieben. Allerdings sei durch die angespannte Lage die Arbeit erheblich erschwert. Nach Frangis Darstellung steuert die palästinensische Wirtschaft auf einen Kollaps zu. Wieczorek-Zeul verwies auf eine Geberkonferenz in der kommenden Woche in Stockholm, zu der auch die arabischen Staaten eingeladen seien.

Wieczorek-Zeul wie Frangi hoben die besondere europäische Verantwortung für eine Beendigung der Gewalt zwischen Israel und den Palästinensern hervor. Die Konflikt-Parteien müssten wieder an den Verhandlungstisch zurück. Dieses Engagement könne keine Konkurrenz zu den Amerikanern bedeuten, aber eine wesentliche Ergänzung.

Frangi beklagte, dass das amerikanische Engagement in der Region nach dem Wechsel der US-Regierung nachgelassen habe. Zugleich warnte er, dass sich bei einer weiteren Konfrontation die Gewalt auf die ganze Region ausweiten könne. Das bedeute nicht, dass irgend ein arabisches Land ein Interesse an einem Krieg habe, sondern dass die radikalen Kräfte in den betroffenen Staaten nicht mehr kontrolliert werden könnten.

(RPO Archiv)
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