Immobilienunternehmer hat 213 Millionen Mark Schulden Roland Ernst: Insolvenzverfahren eröffnet

Heidelberg (dpa). Über das Vermögen des einst bedeutendsten deutschen Immobilienunternehmers Roland Ernst ist das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Ein Gutachten des Insolvenzverwalters Gerhard Walter ergab aber, dass trotz bestehender Zahlungsunfähigkeit die Unternehmenstätigkeit zumindest vorläufig eingeschränkt fortgeführt werden kann. Das teilte das Amtsgericht Heidelberg am Montag mit.

Die erste Gläubigerversammlung soll Mitte Dezember stattfinden. Über die Ernst-Firmen VGO-Verwaltungsgesellschaft mbH (Heidelberg) und Roland Ernst Projektmanagement-Verwaltungs mbH Nordost (Berlin- Teltow) soll Walter noch Gutachten vorlegen, bevor kommende Woche über Insolvenzverfahren entschieden werden soll. Im Fall der Berliner Firma scheint eine Einigung mit den Gläubigern möglich. Der Frankfurter Anwalt Walter war auch als Konkursverwalter des Baulöwen Jürgen Schneider tätig gewesen.

Ernst - einstiger Star unter den deutschen Immobilienentwicklern - ist durch die Krise der Bauwirtschaft in den neuen Bundesländern ins Straucheln geraten. Er bezifferte seine Schulden vor einigen Monaten auf 213 Millionen DM. Außerdem laufen Ermittlungsverfahren gegen ihn wegen vermuteter Untreue, Bestechung und Bestechlichkeit.

Walter war zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden, nachdem sein Vorgänger Jobst Wellensiek unter öffentlichem Aufsehen das Amt niedergelegt hatte. Grund waren Wellensieks Beteiligungen an vier Gesellschaften, an denen auch Ernst Anteile hielt. Die vier Gesellschaften waren von den Insolvenzanträgen nicht betroffen.

(RPO Archiv)
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