Persönlich Ricarda Brandts ... wird Hüterin der NRW-Verfassung

NRW wird noch weiblicher – zumindest, was die Besetzung von Spitzenpositionen betrifft. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat gestern entschieden, dass Ricarda Brandts neue Präsidentin des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Münster wird. In dieser Funktion ist sie zugleich Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs (VGH). Die 57-Jährige, die ledig ist und in Bochum lebt, tritt damit die Nachfolge von VGH-Präsident Michael Bertrams an, der nach 19 Jahren aus Altersgründen ausgeschieden ist. Es ist das erste Mal, dass in NRW eine Frau an die Spitze des obersten Gerichts gelangt.

NRW wird noch weiblicher — zumindest, was die Besetzung von Spitzenpositionen betrifft. Das Kabinett von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat gestern entschieden, dass Ricarda Brandts neue Präsidentin des Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Münster wird. In dieser Funktion ist sie zugleich Präsidentin des Verfassungsgerichtshofs (VGH). Die 57-Jährige, die ledig ist und in Bochum lebt, tritt damit die Nachfolge von VGH-Präsident Michael Bertrams an, der nach 19 Jahren aus Altersgründen ausgeschieden ist. Es ist das erste Mal, dass in NRW eine Frau an die Spitze des obersten Gerichts gelangt.

Die in Erkelenz geborene promovierte Juristin Brandts galt von Anfang an als Favoritin. Nach dem Studium in Bielefeld und Bochum arbeitete sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ruhr-Universität Bochum und wechselte 1988 an das Dortmunder Sozialgericht. Später war sie Richterin am Landessozialgericht in Essen und wurde 1997 Präsidentin des Sozialgerichts Dortmund. Nach einer "Zwischenstation" als Richterin am Bundessozialgericht in Kassel wurde sie 2010 Präsidentin des Landessozialgerichts.

Als VGH-Präsidentin wird Ricarda Brandts häufig im Rampenlicht stehen, nämlich immer dann, wenn es gilt, über angebliche oder tatsächliche Verstöße gegen die Landesverfassung zu befinden. Egal, welche Parteien an der Regierung waren — Bertrams hat allen mächtig auf die Füße getreten. Von Frau Brandts wird dieselbe parteipolitische Unabhängigkeit erwartet.

Unterdessen gibt es erstes Murren: Die neue OVG-Präsidentin habe zu wenig Erfahrung mit der Verwaltungsgerichtsbarkeit, heißt es. In ihrer künftigen Wirkungsstätte am Münsteraner Aegidiikirchplatz 5 wird sie sich dieser Kritik stellen müssen. Nächste Woche will ihr die Regierungschefin die Ernennungsurkunde überreichen. Für ihre Hobbys Lesen, Wandern und Tennis dürfte die Zeit nun knapper werden.

(RP)
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