Reporter aus Syrien entkommen

Damaskus (RP) Die beiden in der umkämpften syrischen Stadt Homs schwer verwundeten Reporter aus Großbritannien und Frankreich sind erfolgreich außer Landes geschmuggelt worden. Das berichtete gestern die britische Nachrichtenagentur PA.

Der britische Journalist Paul Conroy befinde sich jetzt in Beirut, der Hauptstadt des Nachbarlandes Libanon, sagte sein Vater Les Conroy. Er bestätigte damit Informationen libanesischer Aktivisten. Demnach wurde Conroy gegen Mitternacht in den Libanon geschmuggelt. Er werde zurzeit in einem Beiruter Krankenhaus behandelt.

Auch die ebenfalls in Syrien verletzte französische Journalistin Edith Bouvier sei inzwischen außer Landes und in Sicherheit, berichtete PA. Der Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Bouvier hatte durch eine Granate eine schwere Beinverletzung erlitten. Conroy leidet nach eigenen Angaben auf einem auf der Internet-Plattform Youtube verbreiteten Video an drei Wunden in den Beinen und einer Verletzung im Bauchbereich, die ihm ein Granatsplitter zugefügt habe. Er war gemeinsam mit der amerikanischen "Sunday Times"-Kriegsreporterin Marie Colvin und dem französischen Fotografen Remi Ochlik in einen Artillerieangriff geraten. Colvin und Ochlik starben.

Unterdessen hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) Lebensmittel und andere Hilfsgüter in die seit Wochen im Feuer syrischer Regierungstruppen liegenden Städte Homs und Idlib gebracht. Das IKRK forderte gesterng aber bessere Sicherheitsbedingungen, damit der syrische Rote Halbmond die Güter an die leidende Zivilbevölkerung verteilen könne. Notwendig sei eine landesweite tägliche Feuerpause, damit die lebensnotwendige Hilfe die Menschen auch erreiche. Das IKRK ist die einzige internationale Hilfsorganisation, die Mitarbeiter im Einsatz in Syrien hat.

Die syrischen Regierungstruppen sollen gestern erneut mehr als 40 Menschen getötet haben. Das berichteten Revolutionsaktivisten. Ihren Angaben zufolge griff die Armee die Ortschaft Halfaja nordwestlich der Stadt Hama mit Artillerie an. Mindestens 20 Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Zahlreiche Opfer lägen noch unter den Trümmern ihrer Häuser.

Elf Tote soll es in dem seit mehr als drei Wochen belagerten Stadtteil Baba Amro in Homs gegeben haben. Sechs Angehörige einer Familie seien bei einer Razzia in Homs ermordet worden: ein Mann und seine Ehefrau, drei Töchter und ein Sohn.

30 Studenten wurden in der Universität von Damaskus festgenommen. Vor der Universität von Aleppo hätten die Truppen des Regimes auf Studenten geschossen, die den Sturz des Regimes und die Hinrichtung von Präsident Baschar al Assad gefordert hätten.

(RP)
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